7. Gesucht: ein neuer publikumsnaher und sachgerechter Standort

Zwei Mitglieder der IG Bottisgrab hatten die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Verlegung des Bottisgrab an den abgelegenen Standort scheitern könnte und suchten deshalb im Frühjahr 2021 einen alternativen Standort. Dabei kam ihnen die vertiefte Beschäftigung mit astronomischen und archäologischen Gegebenheiten entgegen. Denn die von ihnen angeregte archäoastronomische Analyse von Dipl. Bauing. Richard Walker vom November 2019 (siehe PDF) zeigte, dass die ursprüngliche Längsachse der beiden Menhire mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Wintersonnenwende ausgerichtet war (siehe Kapitel 8). Und die Überlegungen des Landschaftsmythologen Dr. Kurt Derungs legten die Verbindung des Bottisgrab über eine Kultlinie mit benachbarten prähistorischen Plätzen nahe (siehe Kapitel 9). So stand die Frage im Raum: An welchem Ort lassen sich diese astronomischen Ausrichtungen im heutigen Gelände sichtbar machen und nachvollziehen?

 

Und siehe da: Diese Bezüge erfüllt ein Standort am Waldrand beim «Bottisacher», der ein beliebter Erholungs- und Picknickplatz ist (Koordinaten 603 093 / 204 641 oder 46° 59‘ 35 N, 07° 28‘ 46 E, 609 m ü. M.). Dieser vermag zudem weitere wichtige Kriterien einer sachgerechten Umplatzierung zu erfüllen: nahe beim ursprünglichen Fundort gelegen; gut zugänglich und erreichbar für das Publikum, insbesondere auch für Kinder; besonnter Aussichtspunkt mit Panoramasicht bis zum Horizont; bereits mit Erholungselementen bestückt (Ruhebänke, Feuerstelle, Wanderweg); liegt in der Standortgemeinde Bolligen; wird vom Werkhof Bolligen gereinigt und gewartet; passende Namensgebung; Option für archäologische Wissensvermittlung mit Lehrpfad; kurze Transportdistanz der Menhire bei deren Verlegung.

 

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Standort Bottisacher Luftbild, Plan Richard Walker
Standort Bottisacher Luftbild, Plan Richard Walker


Standort Bottisacher, 2018-10-25. Foto Georg Ledergerber
Standort Bottisacher, 2018-10-25. Foto Georg Ledergerber