2. Die Sagengestalt Botti lebt bis heute weiter

Das Bottisgrab ist kein totes Relikt aus der Vorzeit. Mit ihm ist die Sage vom Riesen Botti und seiner Schwester verbunden. Schon Jeremias Gotthelf („Die Rotentaler Herren“) schrieb 1841: „... Ein Riesengeschlecht habe da oben gewohnt und des Lebens sich gefreut in immer steigender Üppigkeit. Der letzte dieser Riesen soll im Grauholz begraben sein und sein Grabstein noch sichtbar. Dieser Stein habe des Riesen Schwester, die aus dem Freiburgbiet zu seinem Begräbnis gekommen, in ihrer Schürze mitgebracht. ...“.

 

Diese Sage hat der Ittiger Psychologe und Pädagoge Hans Zulliger (1893-1965) in seinem Mundart-Bändchen „Unghüürig – Alti Gschichte us em Bantigerbiet„ 1924 in einer eigenständigen Fassung veröffentlicht. Nach Zulliger ist Botti ein gutmütiger 200-jähriger Riese. Die Bauern am Grauholz fürchten ihn und insbesondere seinen Händedruck, sie lassen sich aber dennoch gerne von ihm helfen. So lebt das Bottisgrab heute in der Sagengestalt des Riesen Botti und seiner Schwester weiter. Ja, Botti erhob sich bis 2023 alljährlich aus seinem Grab und führte, von seiner Schwester begleitet, als Galionsfigur die Ittiger Fasnacht und deren Umzug an (siehe Foto). Zudem vergibt die Gemeinde Bolligen seit 2004 den „Bolliger Botti-Preis“ als Ehrung von Einzelpersonen und Gruppen für besondere Verdienste in den Kategorien Kultur, Soziales und Sport. Und beim Mittelländischen Schwingfest vom Mai 2018 in Bolligen hiess der Siegermuni «Botti vom Bantiger» (siehe Foto).

 

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Zum Weiterlesen

Hans Zulliger, Unghüürig. Alti Gschichte us em Bantigerbiet. Muri bei Bern, 3. Auflage 1993, Seiten 23-28: Vom Botti u syr Schweschter.

Zur PDF-Datei.

Sergius Golowin: Berns Stadtgespenster, 2. Auflage 1965, Seiten 5-8: Von Bottis Grab sowie Seiten 28-31: Von der Schlacht im Grauen Holze. Zur PDF-Datei.


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