Frühere Berichte finden Sie hier:
23 Erwachsene und 2 Kinder beteiligten sich am Workshop «Energiesparen im Haushalt». Die Erwachsenen rotierten in Gruppen zwischen 5 themenspezifischen Posten. Die Kinder hatten ihren eigenen Upcycling-Workshop, wo sie aus «Abfall» attraktive Weihnachtsgeschenke fabrizierten.
Der Anlass fand am Mittwoch-Nachmittag im Feuerwehrmagazin in Ittigen statt und war für Kinder offen, weil wir einen neuen Personenkreis ansprechen wollten, Leute die wir mit den bisher eher technischen Anlässen über Photovoltaik, Pyrolyse, Ladeinfrastruktur etc. nicht erreicht hatten.
Wie beim Speed Dating hatten die Teilnehmenden pro Posten 15-20 Minuten Zeit, um kurz in ein Thema einzutauchen und dort nützliche Anregungen mitzunehmen. Sie konnten den Stromverbrauch von Haushaltgeräten messen, sie sahen, welche Verbraucher mehr oder weniger relevant sind und welche Handlungsmöglichkeiten bestehen.
Es gelang den Postenverantwortlichen, bei den Teilnehmenden grosses Interesse am jeweiligen Thema zu wecken, so dass es den Teilnehmenden oft schwerfiel, den Posten nach 15 Minuten schon wieder zu verlassen. Am Schluss sorgte der von U100 offerierte Apéro zusätzlich für gute Stimmung.
Im Namen von NUBIS danke ich allen Beteiligten: den Verantwortlichen für die 5 Posten und den Kinderworkshop für ihre gute Arbeit und für das grosse Engagement; dem Team von U100 für den leckeren Apéro; der Gemeinde Ittigen für die finanzielle Unterstützung und der Feuerwehr Ittigen für das Zurverfügungstellen der Räumlichkeiten.
Hermann Scherrer, Bolligen
Am Samstagmorgen fanden sich 9 Helferinnen und Helfer zur Heckenpflege ein. Für einmal trafen die Wetterprognosen nicht zu. Anstelle der vorhergesagten Aufhellungen regnete es während des Einsatzes immer wieder, mal stärker, mal schwächer. Trotzdem konnten die im Voraus gesteckten Ziele erreicht werden. Während rund 6 Arbeitsstunden werteten wir einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten und Wildtiere auf: die Hecke unterhalb der Friedenslinde in Bantigen am beliebten Wanderweg in Richtung Ferenberg.
Zur Förderung der Artenvielfalt (Biodiversität) wurden schnellwachsende Sträucher (v.a. Haseln und Hartriegel) stark zurückgeschnitten (auf Stock gesetzt). Darüber hinaus wurde die Hecke gezielt ausgelichtet um für seltenere und langsam wachsende Arten wie Wolliger Schneeball oder Wildrosen wieder mehr Platz zu schaffen. Innerhalb der Hecke wurde das Schnittmaterial zu Asthaufen aufgeschichtet. Diese bieten nun willkommenen Unterschlupf für Kleintiere und Insekten. Zudem wurden selbstgekeimte Bäume (Eichen und Sommerlinden) gefördert, exotische Arten wie China-Rose oder Armenische Brombeere entfernt und in dem vor 6 Jahren angelegten Schwarzdorndickicht unerwünschte Arten entfernt.
Zur Stärkung erhielten die Helferinnen und Helfer zum Schluss einen von NUBIS offerierten Imbiss.
Ronald Graber, Bolligen
Gemeinsamer Anlass mit der Gemeinde Bolligen
Organisation und Moderation: Peter Strahm
Knapp 30 Personen nahmen an der Veranstaltung im Reberhaus in Bolligen teil und haben sich über verschiedene erneuerbare Heizsysteme informieren lassen : Luft- und Erdsonden-Wärmepumpen, Fernwärme, Holzheizungen, Sonnenkollektoren und weitere Systeme. Bei allen Lösungen stellten Energiefachleute sowohl die Stärken und Schwächen als auch die Kosten für die Erstellung und den Betrieb vor. Catherine Meyer, Gemeinderätin von Bolligen, der Bauverwalter Alain Gubler und Esther Siegenthaler erläuterten anschliessend, welche Unterstützung die Gemeinden, der Kanton und der Bund leisten. Die zentralen Aussagen sind in der pdf-Datei dargestellt, welche unten heruntergeladen werden kann.
Hans und Heidi Hofstetter, Bolligen
Am internationalen Zugvogeltag beobachtete NUBIS den Vogelzug auf der Stockerenhöchi/Lutzeren oberhalb von Habstetten. Wir ziehen eine Bilanz.
Unter der Leitung von Ronald Graber und weiteren Feldornithologinnen und - ornithologen konnten 41 Vogelarten beobachtet werden. Darunter befanden sich drei echte Highlights: Wanderfalke, Heidelerche und Wiesenpieper.
Die vollständige Übersicht über die beobachteten Arten und deren Anzahl kann unten heruntergeladen werden.
Ronald Graber, Bolligen
Trotz Regen draussen lernen wir im Trockenen des Gemeinschaftsraums Chrottengässli von Hans Graf, dass sich Pflanzen auch mit ihren ‘Füssen’ im Wasser wohlfühlen können. Allerdings sind die Pflanzen wählerisch. Sie fühlen sich meist nur in einer von 5 definierten Zonen im Wasser wohl. In Zone 1 ausserhalb bis knapp im Wasser ist zum Beispiel die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) anzutreffen, wohingegen der Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) in Zone 4 zwischen 60 und 100 cm tiefem Wasser wächst.
Glücklicherweise gibt es für Laien wie mich noch eine Zone 5, wo ich fehlerfrei die Weisse Seerose (Nymphaea alba) bestimmen konnte - allerdings nur unter dem gebräuchlicheren Namen Seerose. Sie zählt zu den schwimmenden Pflanzen. Es ist nicht erstaunlich, dass es auch im Wasser eine Nahrungspyramide gibt mit Phosphaten und Stickstoffverbindungen ganz zuunterst, dann Algen (Phytoplankton), Wasserflöhe (Zooplankton), kleine Fische und Wasservögel und ganz zuoberst Raubfischen wie den Hecht.
Beim Rundgang um die beiden Weiher in Ostermundigen und anhand von Wasserproben bestätigte sich: Hans Graf hat uns beim Vortrag nicht exotische Unikate gezeigt, sondern eine reale Welt. So konnten wir unter dem Mikroskop und simultan mit dem Beamer projizierte Einzeller, verschiedene Algenarten, winzige Wasserflöhe, Ruderfusskrebse und vieles mehr miterleben. Nur einen Gast im Wasser haben wir diesmal nicht entdeckt: den Hecht. Auch für mich, den biologischen Analphabet, ist aber sofort klar: Es hat wenige Algen im Weiher, weil wenige Nährstoffe, weil wenige Exkremente von den wenigen Fischen, die dank dem hungrigen Hecht übriggeblieben sind. Ich danke dir, Hans, herzlich für den spannenden Einblick in eine mir bis jetzt verborgene Welt.
Christoph Ritz, Bolligen
Nein, geregnet hat es nicht an diesem denkwürdigen Abend im Hornusserhüttli in Bantigen. Aber wir wären da ja gut geschützt gewesen und hätten den Blick auf den lang ersehnten kräftigen Regen aus vollen Zügen genossen. So blieb uns nur der Ausblick auf die Stockhornkette. Diese zeigte sich majestätisch im sonnigen Abendglühen. Nein, stimmt nicht, geglüht hat nur der Grill, den Thomas anwarf. Wobei dies eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn dieses grosse Gerät wurde mit richtigem Holz alimentiert, was dem Grillgut natürlich den einmaligen, unverwechselbaren Geschmack verliehen hat. Es waren 24, einige munkelten gar es seien doch bestimmt 26 Teilnehmer gewesen, welche da die herrlichsten Stunden der Woche, nein, des Monates oder besser gesagt des Jahres bei köstlichem Wein, Most und vielen anderen Getränken, bei entspannten Gesprächen und Plaudereien verbracht haben. Eine Episode darf allerdings nicht unterschlagen werden. Ich habe erfahren, warum sich in unserem doch schon recht alten Haus der Plättliboden plötzlich aufgewölbt hat. Dies hier darzustellen würde die mir zur Verfügung stehenden Anzahl Worte deutlich überschreiten, aber es kann immerhin festgehalten werden, dass man an einem solchen Anlass durchaus auch gescheiter nach Hause gehen kann und nicht nur erfüllt von wunderschönen Eindrücken.
Hans Graf, Bolligen
Leider gibt es in den Wäldern um Bolligen nur wenige Farnarten. Deshalb haben Françoise Alsaker von NUBIS und Marianne Schenk vom Naturschutzverein Meikirch zusammen die Exkursion in Grächwil vorbereitet.
Wie froh sind wir, dass wir an diesem heissen Tag schnell in den Schatten des Buchwaldes und damit in die geheimnisvolle Welt der Farnpflanzen eintreten können. Ja, die Farnpflanzen waren lange ein Geheimnis für die Wissenschaft. Man konnte sich nicht vorstellen, wie ihre Vermehrung funktionierte; noch Carl von Linné hatte keine Ahnung. Das Geheimnis der Sporenpflanzen wurde erst im Jahre 1844 durch den Schweizer Botaniker K. von Naegeli gelüftet.
Auf unserer Tour erfahren wir, wie sich Winter-, Acker- und Waldschachtelhalm unterscheiden und woran man die verschiedenen Farne erkennt. Da muss man auf ganz subtile Merkmale achten. Zum Beispiel bei den Schachtelhalmen auf die Grösse und Farbe der einzelnen Glieder oder bei gewissen Farnen auf die Brutknospen am Boden. Bei den Farnen spielen – unter vielem anderem – die Fiederung oder die Form der Sori (Sporenhäufchen) eine grosse Rolle. Die einzige Art, die uns das Bestimmen leicht macht, ist die Hirschzunge (Asplenium scolopendrium), sofort erkennbar an ihren markanten und einfachen Blättern.
Auch den Farngewächsen macht die Klimaveränderung zu schaffen. Einige Arten waren an diesem Standort letztes Jahr zahlreicher vertreten. Und leider werden auch immer wieder Pflanzen ausgegraben.
Aber wir freuen uns, dass wir elf echte Farne, drei Schachtelhalme und zum Schluss noch einen Wald-Bärlapp, gut versteckt unter einem Gebüsch, kennengelernt haben. Das war eine spannende Exkursion, und mit dem neu gewonnenen Wissen werden sicher einige von uns diesen farnreichen Wald wieder besuchen.
Maria Hager, Bern
Am Ostermundiger Lötschenbach begrüsst Dorothee mit der Geschichte vom Bachflohkrebs elf erwartungsvolle Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren aus Bolligen, Ittigen und Ostermundigen. Sie werden jetzt dann gleich auf spielerische Weise gemeinsam das vielfältige Leben im Bach untersuchen und dabei auch mit vielen Bachflohkrebsen Bekanntschaft schliessen. Es ist ein winziges Wassertierchen mit 14 Beinen und 4 Antennen, das sich 10 mal häuten muss, bis es erwachsen ist. Und das beim Fressen laut schmatzt, so dass es kleine Pflanzenreste verliert, die dann noch kleineren Tierchen als Nahrung dienen. Doch wie lassen sich solche Wassertiere einfangen? Paul macht es vor: Es genügt, mit den Stiefeln das Bachbett etwas aufzukratzen und dann mit einem Sieb über den Untergrund zu fahren. Und schwups! Schon sind eingefangen: Strudelwürmer, Köcherfliegenlarven, ein Wasserskorpion, Eintagsfliegenlarven, Blutegel und Kaulquappen (Rossnägel), sowie natürlich Bachflohkrebse.
Die Kinder lassen sich begeistern. Sie entdecken, fischen und beobachten alles, was im Bach zu finden ist. Mit einer Lupe können sie die Kleinlebewesen näher betrachten. Und sie basteln ein Büchlein mit Zeichnungen der beobachteten Tiere. Die Kinder gehen mit ihrem Fundgut sorgfältig um und übergeben es dann wieder behutsam dem nassen Element.
Schliesslich leitet Paul die Kinder an, die überhandnehmende Wasserpflanze «Kleiner Merk» (Wassersellerie) auszureissen und auf einen Haufen zu schichten. So wird die Wasserfläche wieder frei. Nach diesem Einsatz lassen sich alle das Zvieri schmecken. Und Malin (8) meint auf dem Nachhauseweg: «Das war ein megacooler Nachmittag!».
Herzlichen Dank an Dorothee und Paul Hügli, welche die Expedition mit Unterstützung von Karin Flüeli und dem himmlischen Petrus so einfallsreich und fachkundig durchgeführt haben.
Georg Ledergerber, Bolligen
Gemäss der Überbauungsordnung von 2015 darf auf dem Insel-Areal verdichtet gebaut werden, aber es müssen auch Naturzonen errichtet resp. belassen werden. Stefan Müller, Leiter der Insel-Gärtnerei und Umweltfachmann, arbeitet seit 2010 bei der Insel und ist bei der Planung und Umsetzung dieser Naturzonen dabei.
Auf dem Dach des Notfall-Gebäudes ist dank einer 20 cm hohen Substratschicht eine einzigartige Trockenwiese entstanden. Nebst verschiedenen Wildblumen gedeihen hier auch heimische Orchideenarten. Im Moment können wir einige Exemplare der Fuchs’ Gefleckten Fingerwurz (Dactylorhiza fuchsii) und der Langspornigen Handwurz (Gymnadenia conopsea) bestaunen, und fast versteckt, eine verblühte Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera). Auch für die Wildbienen ist gesorgt: ein Teil der Dachfläche wurde mit einer 45 cm dicken Sandschicht versehen, die ihnen Lebensraum bietet.
Der Insel-Park, durch den Stefan Müller schon im Oktober 2022 eine Nubis-Gruppe führte, präsentiert sich nun in voller Pracht. In der Hostet steht das Gras dicht und hoch – es werden nur Teile daraus gemäht, damit die Besucher Zugang zur Wiese haben. Der Krautsaum beim Lory-Spital ist mit seiner Vielfalt an Pflanzen eine Augenweide. Auch die Verwendung von Totholz hat einen hohen Stellenwert. Nebst der Benjes-Hecke sehen wir neu die Harald-Hecke: ein Stapel von Altholz wird mit der Zeit von einem Haselstrauch völlig durchwachsen - auch dies eine innovative Möglichkeit, Schutzräume für Kleintiere und Vögel zu gestalten.
Leider ist auch im Insel-Park das Littering ein Problem – das Team der Insel-Gärtnerei muss für Reinigungs- und Aufräumarbeiten etwa 30% seiner Ressourcen einsetzen.
Die Parkpflege ist, wie wir sehen, ein dynamischer Vorgang. Naturräume verändern sich, einiges wird überbaut, Neues entsteht. Es wird spannend sein, diese Entwicklung bei weiteren Besuchen zu verfolgen.
Maria Hager, Bern
Rund 35 interessierte Teilnehmende fanden sich am Samstagmorgen zur Besichtigung des Landwirtschaftsbetriebs Wyss ein. Gleich zu Beginn betonte Peter Wyss, dass die Biogasproduktion und PV-Anlage nur im Gesamtzusammenhang zu betrachten sind und er deshalb alle vier Standbeine des Unternehmens erläutern werde.
Da ist einerseits die „Urproduktion“ mit 35ha Futterproduktion, Kartoffelanbau und Anbau von Nischenprodukten wie Braugerste und Esparsetten für Tierarzneimittel. Dazu kommt die Mast von 220 Munis, welche mit eigenem Gras, Heu und Maissilage gefüttert und in einem Freilaufstall nach IP Suisse Richtlinien gehalten werden.
Der Mist und die Gülle wiederum sind wichtige Lieferanten der eigenen Biogasproduktion. Zur Steigerung der Rentabilität dieser Biogasanlage werden weitere biogene Abfälle aus der umliegenden Lebensmittelproduktion und Pferdeställen angenommen. Nach einer eigenen Rezeptur werden die Abfälle aufbereitet und der Biogasanlage zugeführt. In einem vierstufigen, geschlossenen Fermentationsprozess wird in 60-80 Tagen Biogas produziert, welches in zwei Blockheizkraftwerken in Strom umgewandelt wird. Die Abwärme aus den Blockheizkraftwerken wird ins Fernwärmenetz eingespeist und beheizt u.a. 350 Wohnungen im Kappelisacker. Ein weiteres Standbein ist die grosse PV-Anlage auf dem Stalldach. Über eine intelligente Steuerung wird die schwankende PV-Produktion mit mehr oder weniger biogasproduziertem Strom ausgeglichen und so eine konstante Netzeinspeisung erreicht.
Das vierte Standbein ist das Lohnunternehmen an sich. Das Dienstleistungsangebot für rund 2‘500 Kund:innen umfasst Arbeiten wie Ernten und Ballenpressen. Diese werden von Spezialmaschinen ausgeführt, deren Anschaffung sich für den einzelnen Landwirtschaftsbetrieb nicht lohnt. Gleichzeitig wird dadurch eine moderne und effiziente Bearbeitung von Flächen ermöglicht. Die Ernteabfälle wiederum werden der Biogasanlage zugeführt.
Eindrücklich ist insgesamt die weitfortgeschrittene Digitalisierung aller Prozesse und Dienstleistungen auf dem Betrieb. Peter Wyss beziffert die Effizienzsteigerung im Betrieb mit rund 20 %. Aber auch in der Bewirtschaftung der Landwirtschaftsflächen tragen neuste Technologien zu bodenschonender und umweltverträglicherer Bewirtschaftung bei. Das Denken in Gesamtzusammenhängen, das hohe Engagement und die Pionierleistungen von Peter Wyss haben uns alle enorm beeindruckt!
Barbara Vogt, Bolligen
Entlang Waldwegen bereiten sich nicht einheimische Goldruten, Berufs- und Springkräuter immer mehr aus, Sommerflieder wachsen im Laufe von wenigen Jahren zu stattlichen Gebüschen auf. Für alle blumenreichen Wiesen und Weiden ist insbesondere das Einjährige Berufkraut in den letzten Jahren zu einem echten Problem geworden. Unter den regelmässigen Waldbesucherinnen und Waldbesuchern möchten viele freiwillig einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung leisten. Wir lernten unter Anleitung der professionellen Neophytenbekämpferin Beatrice Künzli und der Botanikerin Beatrice Senn die Pflanzen im blütenlosen Zustand sicher erkennen und auf die richtige Praxis beim Ausreissen resp. beim Ausgraben zu achten. Insbesondere beim Einjährigen Berufkraut und bei den Kanadischen Goldruten ist es wichtig, die Wurzeln mitzunehmen, da kleinste Stücke wieder auswachsen können.
12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf, an einem Samstagnachmittag aktiv diese Problempflanzen fachgerecht noch vor der ersten Blüte auszureissen um damit deren massives Verbreitungspotential zu unterbinden.
Noch vor der eigentlichen Bekämpfungsaktion erläuterte uns Stephan Häusler am Schönebuechrain im Grauholzwald mit zwei kleinen Bodenprofilen, wie aus dem Sandstein humoser Waldboden voller Leben wird.
Trotz oder gerade mit der Arbeit entwickelten sich zahlreiche Gespräche und Diskussionen, so dass alle diesen Nachmittag als bereichernd empfanden.
Dieser Anlass wurde in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Natur und Landschaft der Gemeinde Bolligen organisiert. Die Mitarbeiter des Werkhofes sammelten die prall gefüllten Abfallsäcke und den grossen Haufen der mit Wurzeln ausgegrabenen Sommerflieder ein.
Beatrice Senn, Bolligen
Der Anlass musste wegen nicht erreichter minimaler Anzahl Teilnehmer*innen abgesagt werden.
Links: Das Gehöft Hofacker unterhalb von Ferenberg. Foto: zVg.
An diesem Freitagmorgen starteten wir, zehn Teilnehmer, in La Sauge mit fachkundiger Führung und Begleitung von Ronald Graber und Lotti Stiller.
Die Broye präsentierte sich spiegelglatt, und der Vogelgesang hiess uns willkommen. Taucher, Enten und Schwäne komplettierten das Bild. Die Regenwolken hatten sich zum Glück schon während unserer Anreise entleert. So tauchten wir in die Natur fern vom üblichen Alltag. Lautstark begleiteten uns die Lachmöwen, Mittelmeermöwen und Kormorane; letztere bauten noch eifrig ihre Nester in den Baumkronen. Von weitem ertönte der Ruf des Kuckucks. Der Mäusebussard beäugte das Feld von der Stromleitung aus. Der Wendehals meldete sich immer wieder, blieb jedoch unseren suchenden Blicken verborgen. Auch der Pirol flötete vom andern Ufer herüber und blieb trotz gelbem Kleid in den Blättern versteckt. Graugänse führten ihre Jungen zum morgendlichen Bad auf den Teich. Hoch oben am Himmel segelten ein Schwarzmilan und mehrere Mauersegler.
Von den Aussichtspunkten Gemshoger und Berner-Turm erhielten wir Einblick in die Welt der Seevögel. Die Flussseeschwalben verzauberten uns mit ihren Flugkünsten. Im Schilf gaben die Drosselrohrsänger und Teichrohrsänger zusammen mit den Fröschen den Ton an. Silberreiher, Rotschenkel und Rohrweihe hatten ebenfalls ihre Auftritte.
Auf dem Rückweg waren wieder Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Distelfink, Rotkehlchen, Kohlmeisen, Bartmeise, Zaunkönig und Buchfink unsere Wegbegleiter. Eine Nachtigall liess ihren Gesang so lange erklingen, bis wir sie einen kurzen Moment auch sehen konnten.
Zufrieden und reich beschenkt rundeten wir den Ausflug mit einem Picknick ab. Total habe ich über 50 Arten notiert, die wir gesehen und/oder gehört haben.
Brigitta Albrecht, Bolligen
Wegen des grossen Interesses sind wir am 6. Mai in zwei Gruppen unterwegs, begleitet von den Vogelkennern Martin Leuenberger aus Wasen im Emmental und Simon Schürch, der bei der Wildtierstation im Schloss Landshut die Ausbildung zum Zoo- und Wildtierbetreuer macht.
Seit den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die Grabkultur auf den Friedhöfen stark geändert. Anstelle der Rasen-Monokultur bekam die Natur mehr Platz. Dies brachte die Vogelvielfalt in den Friedhof zurück. So auch den selten gewordenen Gartenrotschwanz, gibt es doch unterdessen in den Berner Friedhöfen wieder 15 bis 20 Brutpaare. Die speziellen Nistkästen fallen auf: Sie haben zwei Löcher, da der Gartenrotschwanz es gerne hell hat.
Während wir fleissig Ausschau halten, die Ohren spitzen und den Feldstecher bereithalten, erfahren wir Interessantes. Platanen und Kastanienbäume werden alle zwei Jahre zurückgeschnitten. In den dadurch entstehenden Fäulnislöchern können Meisen nisten. Auch die Bedeutung der Eiche wird uns wieder bewusst: Auf ihr gibt es im Frühling die meisten Raupen, was für die Aufzucht der Buchfinkenbrut entscheidend ist.
Bei einer Eiche, in deren Stamm letztes Jahr Stare brüteten, ist das Einflugsloch verkleinert – ein sicheres Zeichen, dass sich hier der Kleiber niedergelassen hat. Zu unserer grossen Freude können wir beobachten, wie die Eltern mit Futter angeflogen kommen und gleich wieder davonflitzen!
Von den 30 Vogelarten, die im Schosshaldenfriedhof heimisch sind, haben wir deren 27 zu Gesicht oder zu Ohr bekommen. Am Schluss präsentiert sich uns noch ein Gartenrotschwanz. Ganz in unserer Nähe sitzt er auf einem Grabkreuz, und wir können ihn in aller Ruhe bewundern.
Maria Hager, Bern
Dieses Jahr präsentierte sich unser Verein auf dem Dorfmäritplatz Bolligen bei erneut strahlendem Sonnenschein, jedoch bei recht kühlen Temperaturen. Die drei thematischen Schwerpunkte lagen diesmal bei Energie & Umwelt mit Co-Präsident Christoph Ritz und Hermann Scherrer, bei den Vogelnistkästen und der Biodiversität mit Thomas Wullschleger und bei den Wildbienen mit Robert Etter. Unterstützt wurde dieses Beraterteam durch Ehrenmitglied Georg Ledergerber. Unser Stand war auch dieses Jahr eingebettet zwischen dem Wildpflanzenangebot der Öko-Gärtnerei Maurer aus Münsingen und der Fachgruppe Natur und Landschaft der Gemeinde Bolligen.
Schon ab 8 Uhr wurde unser Team von wissensdurstigen Marktbesucherinnen und -besuchern mit Fragen und Problemen gelöchert. So flogen die Stunden im spannenden Austausch und mit dem Abgeben von Infomaterial bis zum Zusammenräumen um 11.45 Uhr nur so dahin. Reges Interesse fand auch unser aufgelegtes sonnengelbes Tätigkeitsprogramm. Und es verwundert nicht, dass wir mit unserem Einsatz spontan wieder neue Vereinsmitglieder gewinnen konnten.
Bildbericht Robert Etter, Ittigen
Die KEWU AG, ein Unternehmen der 13 Gemeinden rund um den Bantiger ist Drehscheibe für allen Kehricht und das Grüngut von rund 100’000 Personen. Die Verwaltungsratspräsidentin Senta Haldimann und der Geschäftsführer Andreas Utiger erläutern im ersten Block des Anlasses mit beeindruckenden Fakten die Bedeutung der KEWU für die Region. Wer von uns wusste, dass unser Kehricht in der KEWU in riesige Container umgeladen und dann per Lastwagen und Bahn in die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Zuchwil bei Solothurn transportiert wird? Die Container werden anschliessend in der KVA mit der Schlacke (Restmasse des Kehrichts nach der Verbrennung) aus 209 Gemeinden (470’000 Personen) gefüllt und zurück in die KEWU gebracht. In einer modernen ‘Entschrottungs-Anlage’ werden aus den 50’000 Tonnen Schlacke 2000 Tonnen Eisen und fast 1000 Tonnen Kupfer und Aluminium pro Jahr rezykliert. Die Schlacke wird danach im hintern Teil des Laufengrabens deponiert. Gegen Ende des Jahrhunderts soll die Deponie geschlossen, rekultiviert und während weiteren 50 Jahren gepflegt und beobachtet werden
Noch beeindruckender ist die Grüngutverwertung. Das Grüngut wird gehackt und zuerst unter Luftausschluss während einem Monat vergärt. Das vergärte Grüngut gelangt danach in eine grosse Halle, wo es während einem weiteren Monat umgewälzt wird, bis ein hochwertiger Kompost entsteht. Die grösste Herausforderung ist Plastik und anderer Müll im Grüngut. Eine der 13 Angestellten der KEWU ist allein zum Herausfischen von Plastik aus dem Abfall bestimmt - eine kostspielige und mühsame Arbeit. Das Biogas treibt zwei Gasmotoren an, die Strom für 400 Haushalte und Wärme für den Eigengebrauch und angrenzende Industrien produzieren. Die Photovoltaik-Anlage liefert Strom für weitere 40 Haushalte. Nach dem theoretischen Teil besichtigen wir die Anlagen in zwei Gruppen.
Christoph Ritz, Bolligen
Die Farne waren die allerersten Gefässpflanzen, die erfolgreich vom Wasser aufs Land wechselten. Heute kommen weltweit 12'000 Farnpflanzenarten vor. Bei uns sind es lediglich etwa 60 Arten, die zu den «echten Farnen» gehören. Und diese bescheidene Zahl genügte der Referentin Françoise Alsaker – Co-Autorin und Fotografin des Naturführers «Farne, Schachtelhalme und Bärlappe in Mitteleuropa» – vollauf, um in der Aula OZE Bolligen einen spannenden botanischen Abend zu gestalten.
Die allermeisten Farne sind auf schattige und feuchte Orte angewiesen und kommen deshalb vor allem in Wäldern, Schluchten und alten Mauern vor. Die Farne haben keine Blüten und bilden keine Samen. Wie können sie sich trotzdem vermehren? Dieses Rätsel liess sich erst am Ende des 18. Jahrhunderts lösen: Man entdeckte im «Staub» auf der Blattunterseite klitzekleine ungeschlechtliche Sporen, aus denen sich dann «Vorblätter» entwickeln – die Voraussetzung, um weibliche und männliche Geschlechtsorgane zu bilden. Erst dann kann eine junge Farnpflanze entstehen – eine wahrlich anspruchsvolle Form, Leben weiterzugeben.
Leider gehören die Farne heute zu den am meisten bedrohten Pflanzen. Die Gründe: höhere Temperaturen und trockenere Perioden, fehlender Schnee in den Bergen, intensive Landnutzung und erhöhte Nährstoffeinträge, aber auch das gezielte Sammeln seltener Arten.
Beeindruckend, wie die Referentin ihre Kenntnisse in Feldbotanik mit ihrer Leidenschaft für Naturfotografie verbinden konnte. Ihre Begeisterung für diese von der Wissenschaft lange relativ wenig erforschte Pflanzengruppe war bei den 30 Zuhörenden spürbar. Jedenfalls werde ich nun bei meinen Waldspaziergängen den Farnen mehr Beachtung schenken. Um sie zu bestimmen, sei die Form der Blätter und ihre «Fiederung» massgebend. Und wenn ich dabei an den Anschlag komme, werde ich vertrauensvoll die Website iFarne.ch – Farne der Schweiz konsultieren.
Georg Ledergerber, Bolligen
Kurve geschafft
Elegant hat NUBIS die Kurve geschafft: An der 7. HV von NUBIS konnte der Gründungspräsident Georg Ledergeber die Leitung «seines» Vereins gutgelaunt und vertrauensvoll in neue Hände übergeben. Das neue Co-Präsidium, bestehend aus Lotti Stiller und Christoph Ritz, garantiert sowohl Kontinuität als auch Perspektivenerweiterung: Neben der Natur (Flora und Fauna) kommt nun auch die Umwelt (Energie, Klima) definitiv zum Zug (N-U-bis).
Die Hauptversammlung in der Eisengasse-Aula Bolligens war sehr gut besucht und umfasste nicht nur wichtige Traktanden, sondern auch informative Berichte über das Vereinsjahr 2022. Dieser junge Verein von immerhin schon 268 Mitgliedern stemmte letztes Jahr ganze 22 gehaltvolle Veranstaltungen, erfreulicherweise auch sehr unterschiedliche, nämlich neben Vorträgen und Besichtigungen auch praktische Arbeitseinsätze, einen Kinderanlass und einen geselligen Brätliabend. Besonders zu nennen ist ein ornithologischer Grundkurs mit einer anspruchsvollen Schlussprüfung, welche 21 Teilnehmende am Ende erfolgreich bestanden.
NUBIS erbringt wichtige Leistungen für die Gesellschaft, z. B. tatkräftige Pflege öffentlicher Hecken, Erstellung einer kohärenten Baumreihe mit alten Obstsorten, punktuelle Entfernung von Problempflanzen, Anbringen und Überwachung einer grossen Zahl von Vogel-Nistkästen, Bau von Vogelsitzstangen für Raubvögel, Erstellung eines Vogelinventars und eines Farninventars.
Die geschäftlichen Traktanden gingen problemlos über die Bühne: Wahlen; Jahresrechnung 2022 und Budget 2023; reiches Tätigkeitsprogramm 2023. Ausser den genannten Präsidiumswahlen fielen die übrigen Wahlen insofern auf, als sich alle Komiteemitglieder zur Wiederwahl bereit erklärten und mit grossem Applaus bestätigt wurden. Das darf als Ausdruck anhaltenden Engagements und damit als Ausweis für einen gesunden Verein über den Präsidiumswechsel hinaus gewertet werden.
Natürlich wurde der hochverdiente Initiant und Erstpräsident Georg Ledergerber zum Abschluss gehörig verdankt und beschenkt – und zum Ehrenmitglied ernannt. Er hat für unser Einzugsgebiet in der Tat Lokalhistorisches initiiert und aufgebaut.
August Flammer, Bolligen.
Als Moderator des Abends konnte Adrian Schmid 55 Anwesende begrüssen. In einem ersten Beitrag brachte uns Daniel Grlj aus Ostermundigen mit musikalisch unterlegten Aufnahmen gefiederte Freunde aus unserer nächsten Umgebung näher - und das ohne Tarnzelt und Stativ fotografiert. Im zweiten Kurzvortrag erklärte uns Georg Ledergerber aus Bolligen, wohin die zwei prähistorischen Kultsteine (Menhire) wegen der geplanten Erweiterung der A1 im Grauholz verlegt werden sollten. Denn das Baugesuch der Gemeinde Bolligen für einen Standort im abgelegenen Burgwald habe sich als nicht bewilligungsfähig erwiesen. Deshalb müsse nun ein neuer Standort evaluiert werden. Dieser sollte neben der Sagengestalt des Riesen Botti auch die prähistorische Steinsetzung mit ihren Bezügen zur Sommer- und Wintersonnenwende berücksichtigen. Der Botti-Song von Bänz Hadorn leitete über zum Beitrag von Hans-Peter Krummen aus Ittigen «Beobachtungen rund ums Haus». Er zeigte uns mit seinen Aufnahmen eindrücklich, was man im eigenen Garten an Kleinvögeln, Blumen, Schmetterlingen und Eidechsen vor die Linse bekommt, wenn man die Natur etwas genauer beobachtet.
Nach der Pause mit Glühwein und Apfelpunsch präsentierte Thomas Bachofner aus Ittigen seine im September 2022 eingefangenen Reiseeindrücke aus verschiedenen Naturschutzgebieten Alaskas. Dort begegnete er Elchen, Seeottern, Weisskopfadlern, vor allem aber den mächtigen Braunbären. Er konnte sie ganz nah beim Fischen von Lachsen beobachten und fotografieren. Zuletzt verzückte uns Adrian Schmid aus Bolligen noch mit Fotos und Filmsequenzen zum «Naturwunder Kranichzug». Beim Zwischenstopp dieser mächtigen Vögel am Lac du Der (F) lassen sich Tausende nieder und fliegen später wieder in Formationen deutlich hörbar weiter. Die gelungene Veranstaltung schloss mit einer Gutnachtgeschichte, in welcher der sagenhafte Riese Botti während der Schlacht im Grauholz 1798 nochmals lebendig wurde.
Robert Etter, Ittigen
Wir waren 6 Männer. Erwin Bernhard und Ronald Graber hatten die Arbeit minutiös vorbereitet. Nachdem wir das Werkzeug und das nötige Material von der Strasse zur Hecke getragen hatten, konnte es
losgehen: Wir lichteten die Hecke stark aus, indem wir vor allem die schnellwüchsigen Hartriegel bis auf den Boden zurückschnitten und auch etliche horizontal wachsende Weissdornäste entfernten.
Damit erreicht man, dass langsamer wachsende Gehölze Platz erhalten und der Hartriegel sie nicht erstickt. Und der Weissdorn sollte eher in die Höhe wachsen und nicht in die Breite. Gleichzeitig
schnitten wir bei den neugepflanzten Sträuchern die wuchernden Brombeeren zurück und gruben sie wo möglich aus. Mit den abgeschnittenen Ästen bauten wir eine Winterkammer für Kleinsäuger mit
einem Quadratmeter Grundfläche. Bevor wir die feinen Äste darauflegten, füllten wir die mit dicken Ästen umgebene quadratische Kammer mit Stroh auf. Danach setzten wir noch einige neue Gehölze,
u. a. eine Eiche, einen Weissdorn und eine wilde Pflaume.
Zu unserem Erstaunen mussten wir nicht wenig herumliegenden Müll zusammenlesen und entsorgen, was in früheren Jahren nicht nötig war. Zufrieden und erfüllt genossen wir dann am Mittag nach getaner Arbeit die feinen Sandwiches.
Hans Jaquemet, Stettlen
Jeder vierte Neuwagen ist heute ein Steckerfahrzeug. Dies stellt Siedlungsgemeinschaften mit Einstellhallen vor eine neue Herausforderung. Das Laden von Elektroautos in der eigenen Garage setzt eine geeignete Ladeinfrastruktur voraus (elektrische Leitung und Wallbox). Ab mehreren Ladestationen ist ein Gesamtkonzept für die Einstellhalle nötig, um eine stabile Stromversorgung der Siedlung zu gewährleisten. Dies erfuhren wir 30 Teilnehmenden an dieser Infoveranstaltung.
Am Fallbeispiel der Siedlung Chrottegässli erklärte Hermann Scherrer aus Sicht eines Miteigentümers, wie bei der Planung der Anlage vorgegangen wurde. Sie bewilligten für die Grundinfrastruktur (Zuleitung, Verteilung, Lastmanagement etc.) CHF 550 pro Parkplatz und überliessen den Entscheid für die Installation der eigentlichen Ladestation (Wallbox) den Eigentümern. Die effektiven Kosten betrugen schliesslich CHF 700 pro Parkplatz. Die Anlage wurde so dimensioniert, dass für die Hälfte der 53 Parkplätze eine Ladestation installiert werden kann. Dies haben bereits 6 Elektromobilbesitzer für je 3‘200 Fr. realisiert. Daniel Apera erklärte uns die technische Umsetzung und zeigte Sicherungskästen und Leitungen.
Im Anschluss zeigte uns René Bucher seine Ladestation und erklärte, dass die Ladestationen untereinander kabelgebunden kommunizieren, was für das dynamische Lastenmanagement Voraussetzung ist. Dieses reserviert die benötigte Energie für die Wohneinheiten und verteilt die Restenergie auf die zu ladenden Elektroautos. Der Stromverbrauch wird monatlich ausgelesen und verursachergerecht verteilt.
Als zweites Fallbeispiel erklärte uns Christoph Ritz die Anlage im Fluracker, wo die Ladestationen hinter dem jeweiligen Hauszähler gebaut sind. Dadurch kann ein bidirektional auf– und entladbares E-Mobil auch als Hausbatterie genutzt werden - zur Eigenverbrauchsoptimierung des eigenen Solarstroms.
Mein Fazit: Bei der Planung solcher Anlagen ist ein Erfahrungsaustausch mit anderen Siedlungen sehr hilfreich.
Elisabeth Maurer Schild, Bolligen
Christoph Ritz, Leiter der NUBIS-Arbeitsgruppe Energie & Umwelt, begrüsste auf dem Garagenplatz Fluracker 60 in Bolligen die zwei Dutzend Teilnehmenden, darunter Gemeinderätin Catherine Meyer. In drei Gruppen ging es zu den Vorträgen von Marc Stadelmann zur Sicht des Hauseigentümers, Walter Bernhard zur Anlagetechnik und Christoph Ritz zur Energiepolitik.
Familie Stadelmann hat ihren Energiehaushalt über Jahre verbessert. Den ersten Schritt haben schon die Vorbesitzer des Hauses gemacht. Sie haben das Dach und die Fassade erneuern lassen. Der Ersatz des Boilers und der Elektrospeicherheizung durch eine Erdsonden-Wärmepumpe war der zweite Schritt. Im dritten wurde auf beiden Seiten des Daches eine Photovoltaik-Anlage installiert. Der vierte Schritt war die Optimierung der Anlage mit einer Speicherbatterie und die Anschaffung eines Elektroautos.
Der Kern der Photovoltaik-Anlage ist ein Gerät, das die Wärmepumpe, die Speicherbatterie und das Ladegerät für das Elektroauto einschaltet, wenn die Sonnenzellen Strom liefern. Das Gerät meldet Störungen und zeichnet Ertrag und Verbrauch auf. Im Sommer speist die Anlage einen Teil des Stroms ins Netz. Im Winter bezieht sie einen Teil von dort.
In der Schweiz decken fossile Energieträger immer noch den grössten Teil des Bedarfs von Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäuden. Strom aus Sonne und Wind deckt erst einen kleinen Teil davon. Anders gesagt: Es hat noch viel Potenzial.
Corsin Caluori, Bolligen
23 Interessierte fanden sich beim Eingang zum Inselspital ein. Stefan Müller, der Leiter der Insel-Gärtnerei, erklärt uns, dass die Parkanlage seit Jahren naturnah gepflegt und weiterentwickelt wird. Durch eine Zonierung gelingt es, verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden. Wilde und naturbelassene Zonen werden durch intensiv gepflegte Bereiche bei den Eingängen ergänzt. Dazu gibt es viele Aufenthaltsmöglichkeiten im Aussenraum.
Nach Annahme der neuen Überbauungsordnung im Jahr 2015 darf die Inselgruppe verdichtet bauen. Im Gegenzug wurde der Insel-Park als grüne Lunge im Jahr 2018 neugestaltet. Parkplätze wurden aufgehoben; die Wege, die über lange Zeit verschwunden waren, aufgrund von alten Plänen wieder erstellt, ebenso die Hostet. Es gibt im Park keine fixe Möblierung – die Stühle können nach Belieben platziert werden.
Stefan Müller fördert mit seinem Team die Bio-Diversität, wo immer dies möglich ist. Das Gras wird z. B. sehr unregelmässig geschnitten, was speziell vom Gartenrotschwanz geschätzt wird. Er hat auch verschiedene Lebensräume angelegt, u. a. den eindrücklichen Krautsaum vor dem Lory-Spital. Hier bleiben die Stauden über den Winter stehen, was vielen Insekten zugutekommt. Haufen mit Totholz geben Kleintieren Schutz und Unterschlupf. Es ist sogar gelungen, beim Abbruch eines Gebäudes eine Kolonie von Mauerseglern an einen anderen Standort zu verlegen. Tafeln mit Informationen dienen zur Sensibilisierung des Publikums.
Auf dem sog. Engländerhügel, einem stillen Ort mit schönem altem Baumbestand, fühlen sich Fledermäuse wohl – die störenden Lichtimmissionen vom Gebäude unterhalb konnten durch Gespräche mit der Ärzteschaft vermindert werden. Die Arbeit des Insel-Gärtners verlangt neben dem Fachlichen halt auch die Fähigkeit, mit verschiedenen Akteuren nach Kompromissen zu suchen!
Bericht und Zeichnung: Maria Hager, Bern.
Margreth Stalder führte uns 11 NUBIS-Mitglieder an diesem sonnigen Abend durch den Aussenbereich des Tierparks.
Die Seehunde sind eigentlich im Salzwasser zu Hause. Hier leben sie im Süsswasser. Mittels präparierten Fischen werden ihnen die fehlenden Substanzen täglich zugeführt. Seehunde gebären an Land. Sie müssen vom ersten Moment an schwimmen können, falls eine Flutwelle kommen sollte.
Den Moschus-Ochsen macht die Kälte nichts aus, aber ein nasses Fell. Mit dem Klimawandel, mehr Regen als Schnee im Winter, leiden sie öfters an Lungenentzündungen. Die Ziesel befinden sich schon seit Anfang September im Winterschlaf. Die Sumpfschildkröten gehen in eine Winterstarre. Die Wildkatzenfamilie präsentierte sich wunderbar.
Weiter ging es zu Wolf und Bär: 5 Wölfe konnten wir in ihrem grossen Gehege beobachten, welches sie mit den Bären teilen. Auch den Bären konnten wir von ganz nahe sehen. Diese Art macht keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Der Bär kann mit seinen Tatzen und Krallen selbst eine Höhle bauen. Durch den Klimawandel mit dem Schmelzen des Eises kann es zur Vermischung von Eisbären und Braunbären kommen.
Eindrücklich waren die verschiedenen Felle, die wir anfassen konnten. Gestaunt habe ich über das feine und dichte Fell des Eisfuchses. Jedes Haar ist hohl und luftgefüllt. Der Eisfuchs erträgt damit bis zu 50 Grad Minustemperaturen!
Die Ruhe im Gelände und das begeisterte Erzählen von Margreth Stalder waren wohltuend. Hie und da war der Ruf des Uhus zu hören, auch der Schrei der Schnee-Eule und manchmal machte sich der Leopard bemerkbar.
Elisabeth Riklin, Bigenthal
Hanspeter Latour, der frühere Fussballtrainer- und -experte, gab im Bolliger Reberhaus vor sehr gut besetzten Rängen wie immer sein allerbestes. So wie man ihn kennt: voller Überzeugung, authentisch, motivierend und mit viel Humor erzählte er von seinen Projekten im eigenen Garten sowie von seinen Erlebnissen und Begegnungen in der Natur. Er zeigte dem Publikum, wie jeder und jede etwas für die Biodiversität tun kann - sei es auf dem Balkon oder im eigenen Garten.
Beispielhaft demonstrierte der Referent mit eindrücklichen Bildern die Unterschiede zwischen einer intensiv bewirtschafteten Landschaft und den kleinen angelegten Biotopen. Es bringt nichts, wenn wir mit dem Finger aufeinander zeigen, so seine Botschaft. Im Gegenteil: Wir sollten versuchen, die Erhaltung und Förderung der Biodiversität miteinander anzugehen. Auch noch so kleine Projekte helfen, ganz nach dem Motto: Das eine tun und das andere nicht lassen! Und wenn man dann im eigenen Garten wieder mehr Insekten und Vögel vorfindet, ist das der schönste Lohn dafür. Zum Schluss stellte der Referent sein neuestes Buch «Biodiversität - 365 Beobachtungen und Geschichten» vor. Für mich ein sehr empfehlenswerter Geschenktipp.
Die Ausführungen von Hanspeter Latour waren dermassen treffend und gingen unter die Haut, dass NUBIS-Präsident Georg Ledergerber bei der Verabschiedung um Worte ringen musste, so bewegend war dieser Abend.
Adrian Schmid, Bolligen
Dieses Jahr konnte der Ittiger Märit nach zwei Corona-Zwangspausen wieder stattfinden. NUBIS war auch diesmal mit einem Infostand vor Ort, und ich als «Neuling» durfte ihn mitbetreuen. Wir hatten ihn sehr schön eingerichtet. Roby Etter präsentierte zwei Sandlinsen für erdbewohnende Wildbienen. Die Besucherinnen und Besucher interessierten sich sehr dafür. Auch das Zwirbelrad, mit dem man eine schöne Naturfotokarte oder ein Naturkartenspiel gewinnen konnte, wurde rege benützt.
Es war für mich ein sehr erfahrungsreicher Tag, mit den Besuchern zu diskutieren und unseren Verein vorzustellen.
Heinz Tanner, Ittigen
Links: : Andrea Pfarrer ist auf Empfang. Foto: Georg Ledergerber
Petrus meinte es gut mit uns: Schon beim Eintreffen liess der Regen nach. 30 Personen genossen das von NUBIS offerierte Apéro bei angeregten Gesprächen. Der bewährte Gastgeber und Grillmeister Thomas Wullschleger hatte bereits das Feuer entfacht, sodass schon bald die ersten ihr Grillgut auf den Rost legen konnten.
Präsident Georg Ledergerber stellte die anwesenden Vorstandsmitglieder vor. Dazu gab es das 250. und das 300. Vereinsmitglied zu feiern: Hans-Peter Krummen aus Ittigen und Therese Sulzer-Schütz aus Bolligen erhielten je einen passenden Regenschirm mit Vogelmotiven von BirdLife Schweiz.
Da die letzte Hauptversammlung Corona bedingt nicht im gewohnten Rahmen stattfinden konnte, benutze der Präsident nun diese Gelegenheit, zwei verdiente Vorstandsmitglieder zu verabschieden: Madeleine Aeschimann Hitz aus Worblaufen, Vizepräsidentin seit der Vereinsgründung 2016 und Ansprechperson zur Bekämpfung invasiver Pflanzen, und August Flammer, Bolligen, welcher vier Jahre lang die Finanzen umsichtig führte und sogar ein eigenes Tool für die NUBIS- Buchhaltung entwickelt hatte.
Nach dem Dessertbuffet liessen wir unseren Blick zufrieden über die Landschaft schweifen, welche inzwischen von einem blauen dunklen Licht überzogen war. Ein mystisches Panorama, wahrlich ein erhabener Anblick, für den sich der Besuch des Brätliabends oberhalb Bantigen mehr als lohnte.
Beatrice Graber, Bolligen
An einem sonnigen Tag ging eine Gruppe in Stettlen Schmetterlinge und Heuschrecken beobachten. Zuerst hat jeder ein kleines Einfanggefäss bekommen. Wir durften es am Ende behalten. Der Leiter hiess Christian Roesti. Am Anfang hat er uns die Lebensweise von Heuschrecken und Schmetterlingen erklärt. Danach hat die Exkursion begonnen. Wir haben uns zuerst die Heuschrecken angeschaut. Es gibt ganz viele Arten, zum Beispiel braune, grüne, grosse, kleine, mit Flügel und noch viele mehr. Wir haben auch eine mit Flügeln gefangen. Bei einer schönen Wiese durften wir alle möglichen Insekten fangen und anschauen. Danach ging es weiter zu einem schönen Teich. Wir haben eine Falkenlibelle gefunden und noch viele andere. Ich habe auch einen Glögglifrosch gehört. Ich habe sehr viele Insekten gefangen und beobachtet. Es hat sehr Spass gemacht. Christian Roesti hat eine Häutung von einer Libelle gefunden und hat sie mir geschenkt. Es war ein mega cooler Tag und ich freue mich schon auf die nächste Exkursion. Bericht: Fabiana Müller (11 Jahre), Ittigen. Foto: Stefan Müller
Die Eigenproduktion von Strom ist hochaktuell. Der Spottmarktpreis für Strom liegt seit Herbst 2021 auf über 20 Rp. pro Kilowattstunde und ist jetzt im Juni mit fast 40 Rp. auf einem neuen Höchststand. In den Medien lesen wir fast täglich über die kritische Energieverfügbarkeit im kommenden Winter. Dies dürfte das Interesse an unserem Anlass erhöht haben. Aus Platzgründen beschränkten wir die Teilnehmendenzahl auf 20 Personen und mussten weitere Interessierte auf eine Wiederholung im Herbst vertrösten.
Am konkreten Beispiel der Photovoltaik (PV)-Anlage von Johannes Burckhardt im Tieracker 17A in Bolligen erhielten wir Informationen zur Planung einer solchen Anlage, zu ihrem Ertrag und zu den Anlagekosten. Nach der Inbetriebnahme der PV-Anlage reduzierte sich die Stromrechnung der BKW auf einen Drittel und nach Installation einer Batterie sogar auf einen Zehntel der ursprünglichen Kosten. Walter Bernhard, der diese PV-Anlage installiert hatte, erläuterte anschaulich, wie der Ertrag einer PV-Anlage insbesondere bei teilweiser Beschattung durch einen Kamin oder eine Lukarne optimiert werden kann. Um den Solarstrom nicht billig der BKW abzuliefern und später teuer zurückzukaufen, braucht es eine intelligente Steuerung. So können die grossen Stromverbraucher im Haus wie Wärmepumpe oder Warmwasserspeicher eingeschaltet werden, wenn genügend Solarstrom erzeugt wird. Der Hausbesitzer führte uns anschliessend durch seine Anlage. Eindrücklich war, welch interessante Informationen die Geräte über den Stromverbrauch liefern können.
Der Anlass wurde von der NUBIS-Arbeitsgruppe Energie und Umwelt durchgeführt und mit einem Zvieri abgerundet, das weitere Gespräche ermöglichte. Für manche war es eine gar grosse Informationsmenge, andere hätten noch lange weiter diskutieren können.
Christoph Ritz, Bolligen
Nach 7 Theorieabenden und 6 schönen Exkursionen stand heute noch der Abschlusstag auf dem Programm. Im Sädelbachwald trafen wir uns, um die 3 Postenarbeiten zu erledigen. Schriftliche Fragen und Artenkenntnisse wurden den Teilnehmenden als Aufgabe gegeben. Am dritten Posten wurde am Waldrand der Lutzeren eine Exkursion organisiert. Dort mussten die Teilnehmenden Vögel «live» bestimmen. Prüfungsexperte war der neue Berner Ala-Präsident und Mediensprecher der Vogelwarte Sempach, Livio Rey. Das machte die eine oder andere Teilnehmer*in schon etwas nervös. Aber alle 21 Teilnehmenden (3 konnten aus verschiedenen Gründen nicht am Abschlusstag teilnehmen) haben die Prüfung mit Bravour bestanden. Herzliche Gratulation!
Ein grosser Dank gilt den Leiterinnen und Leitern, die einen hervorragenden Job gemacht und die Teilnehmenden sehr gut auf den Abschlusstag vorbereitet haben. Mit einem Apéro und einem Grillfest haben wir heute den Kurs bei schönstem Wetter ausklingen lassen.
Gerne schaue ich auf einen spannenden Kurs mit vielen schönen Beobachtungen zurück. Inklusive eines Abstechers an den Wohlensee und in die Elfenau konnten wir im NUBIS-Gebiet insgesamt 92 Vogelarten beobachten. Bolligen hat noch sehr schöne und naturbelassene Ecken - tragen wir Sorge dazu!
Adrian Schmid, Bolligen
Anlässlich des Vortrags von Christian Roesti bot sich mir die Gelegenheit, mehr über Insekten zu erfahren. Ich war überrascht über die Vielfalt der Insektenarten, aber auch über deren Kampf ums Überleben. Nicht bloss Fressfeinde wie die Feldwespe, welche die Raupe frisst, gefährden die Existenz des schönen Schwalbenschwanz-Schmetterlings. Auch wir Menschen helfen da durch unseren sorglosen Umgang mit der Natur bewusst oder unbewusst mit. Muss denn ein Garten wie ein englischer Rasen aussehen? Sinnigerweise wurde am Tag des Vortrags die Wiese unserer Eigentümergemeinschaft Domaine in Bolligen gemäht und erfreulicherweise mit diversen Inseln für die Insekten versehen.
Wussten Sie, dass Steinfliegen ein Zeichen für gute Wasserqualität sind? Eine Art «Imhoffs Blasensteinfliege» ist für die Schweiz nur an der Aare zwischen Thun und Bern sowie am Doubs verbreitet. Faszinierend ist ihre Kommunikation untereinander, die sich wie ein Trommelwirbel (Vibration) anhört und mit dem Hinterleib auf einem Blatt erzeugt wird. Die abgespielte Kostprobe war sehr beeindruckend. Nicht weniger interessant der Nierenfleck-Schmetterling, der im Ei überwintert, und der Zitronenfalter, der als ausgewachsener Schmetterling auch tiefe Minustemperaturen überlebt.
Wie ich dürften nun viele aus dem Publikum den Garten, eine Wiese oder eine Hecke aus einer anderen Optik betrachten.
Martin Staub, Bolligen
Acht Kinder wollten die Tierwelt im Lötschenbach entdecken. Nach einer kurzen
Anleitung gings - mit Stiefeln und Sieb ausgerüstet - ans „Fischen“ (Bild). Dabei wurden
zahlreiche Bachflohkrebse, verschiedene Köcherfliegen- und einzelne
Steinfliegenlarven, ein grosser Pferdeegel, kleine Würmer und noch andere
Kleinlebewesen entdeckt. Eine kleine Bastelarbeit mit anschliessendem Zvieri
rundete den Nachmittag ab. Die zufriedene Schar trat dann mit Begleitung den Rückweg zum Bolliger Bahnhof an. Beim Abschied meinte Adèle: „I bi glücklich, dass i hüt ha mitmache dörfe!“
Bildbericht: Dorothee und Paul Hügli, Ostermundigen
Unter fachkundlicher Leitung von Rainer Nowacki und Ronald Graber starteten wir – ein Dutzend Hobby-Ornitholog*innen – des morgens in La Sauge mit einem vogelkundlichen Spaziergang durch das Fanelgebiet. Begleitet vom Gesang von Nachtigall und Pirol gings der Broye entlang, wo wir freudig der seltenen Grauammer zuschauen und den Biber bei seinem Morgenschwumm beobachten konnten.
Der Spaziergang führte uns an der Kormorankolonie vorbei hinauf zum Gämshoger, von wo wir einen wunderbaren Blick auf die Inselchen und die Schilflandschaft mit ihren Bewohnern geniessen konnten. Der Teichrohrsänger und die Rohrdommel waren in ihrem vollen Element und untermauerten die Picknickpause mit ihrem Gesang.
Wir bummelten durch den Wald zum Bernerturm, wo wir die Flussseeschwalben ins Fernglasvisier nehmen und bei ihren Flügen begleiten konnten. Uns schien, dass selbst der dicke grosse Wels im Neuenburgersee den Frühlingsmorgen genossen hat. Uns allen war klar: Wären wir Vögel, wir würden uns im Fanel niederlassen!
Zurück am Ausgangspunkt auf dem Rastplatz von La Sauge nahmen wir unser Mittagessen ein. Einige aus der Gruppe verabschiedeten sich, andere spazierten am Nachmittag auf der Freiburger Seite des Broyekanals bis zum Neuenburgersee, bevor es dann wieder nach Hause ging.
Ursula Niederhauser, Bern
Auch dieses Jahr präsentierte NUBIS seine Vereinsaktivitäten am Dorfmärit in Bolligen. Das frühlingshafte Wetter lockte viele Besuchende aus der Umgebung ins Dorfzentrum. Eingebettet zwischen den einheimischen Gewächsen der Öko-Gärtnerei Maurer aus Münsingen und der Fachgruppe Natur und Landschaft der Gemeinde Bolligen fand am NUBIS-Stand ein reger Austausch statt. Die Besucherinnen und Besucher erfuhren Wissenswertes zur Förderung der Biodiversität und bekamen die Gelegenheit, sich bei Robert Etter über Wildbienen zu informieren. Zu diesen Themen wurden viele verschiedene Naturbroschüren angeboten. Zudem fanden auch Blumenwiesensamen und ein schmuckes Wildbienenhotel den Weg in die heimischen Gärten. Das Tätigkeitsprogramm des Vereins (siehe Rubrik Agenda) stiess auf grosses Interesse, und erfreulicherweise konnten auch mehrere Neumitglieder gewonnen werden.
Den Frühlingsmärit von der anderen Seite des Stands erleben zu dürfen, war für mich eine spannende Erfahrung. Schön, dass sich so viele Leute aus der Gegend für die Anliegen von NUBIS interessieren und sich dafür engagieren.
Karin Flüeli, Ittigen
Dohlen sind Höhlenbrüter. Sie brüten natürlicherweise in Baumhöhlen sowie in Nischen an Felsen. Gerne brüten sie auch in Nischen und Spalten an Gebäuden sowie in Nistkästen. Im Rahmen des Vogelinventars Bolligen will NUBIS (Natur und Umwelt Bolligen Ittigen Stettlen) Dohlen gezielt fördern.
1948 wurden in der Gemeinde Bolligen noch 15-20 Brutpaare gezählt. Nun ist die Dohle in der Gemeinde Bolligen seit Längerem als Brutvogel ausgestorben. Als Gastvogel tritt sie jedoch regelmässig auf dem Gemeindegebiet auf. Es handelt sich dabei um Vögel aus den bekannten Kolonien in der Stadt Bern. Die Dohle ernährt sich von tierischen Proteinen, welche sie in Form von Insekten und Regenwürmern im Landwirtschaftsgebiet findet. Zudem frisst sie auch Siedlungsabfälle. Letztere sind jedoch insbesondere für die Aufzucht der Jungvögel ungeeignet. Dies bedeutet aber, dass die Dohlen in der Stadt Bern für die Nahrungsbeschaffung lange Wege zurücklegen müssen, was zu Lasten des Bruterfolgs geht.
Bei den Beobachtungen für das Bolliger Brutvogelinventar konnten regelmässig nahrungssuchende Dohlen im Raum Höchsträss zwischen Flugbrunnen, dem Hühnerbühl und dem Schwandiholz beobachtet werden. NUBIS gelangte deshalb mit der Idee einer Dohlenförderung an den Dohlenspezialisten der Vogelwarte, Christoph Vogel.
Aus Sicht von Christoph Vogel bestehen im Raum Flugbrunnen – Hühnerbühl - Schwandiholz gute Rahmenbedingungen für die Dohlen, da die Landwirtschaftsflächen von Kleinstrukturen wie Streuobstwiesen mit alten Hochstammobstbäumen, Viehweiden aber auch Hecken umgeben sind. Zudem werden noch Kühe und Pferde gehalten. Insbesondere um die Grosstiere finden die Dohlen viele Insekten.
Auf Anfrage war der Landwirt und Besitzer der Hecke am Höchsträss freundlicherweise bereit, an den Bäumen in der Hecke Dohlennisthilfen anzubringen und damit mitzuhelfen, diese zu fördern. Die NUBIS-Mitglieder Lotti Stiller, Urs und Ronald Graber haben insgesamt 6 Dohlennisthilfen in der Hecke montiert. Herzlichen Dank für die wertvolle Unterstützung!
Nun freuen wir uns auf einen baldigen Einzug der Dohlen. Da diese bereits im Herbst das Brutquartier für die folgende Brutsaison auskundschaften, ist erst nächstes Jahr mit einen Bruterfolg zu rechnen.
Lotti Stiller und Ronald Graber, Bolligen
Zum Besuch des Filmabends, den NUBIS im Reberhaus Bolligen organisierte, hatte mich besonders der Titel des ersten Films „Vogelwelt im Schosshaldenfriedhof“ animiert. Bern hat ja - anders als von gekrönten Häuptern bewohnte Hauptstädte - keine prächtigen Schlösser und dazugehörige ausgedehnte Parkanlagen. Unsere grössten Grünflächen im Stadtgebiet sind die Friedhöfe. Gerade der Schosshaldenfriedhof mit seinen unterschiedlichen Arealen, von eher schattigen Gehölzpartien bis zu offenen Flächen und zu Pflanzungen voller Blüten lockt immer häufiger Spazierende an. Und nicht nur sie: Es ist unglaublich, welche Vielfalt an Vögeln der geduldige Naturfilmer Kurt Mohler hier vor die Linse bekam. Er filmte sie beim Nestbau, beim Brüten und beim Füttern des hungrigen Nachwuchses, bei Paarspielen, auch beim Streiten und Verteidigen des Nistplatzes. Vogelkenner Martin Leuenberger aus Wasen i.E. kommentierte die Bilder live, erklärte, welche Art wo anzutreffen sei und warum. Oft hörte man das Zwitschern, bevor man den Vogel im Geäst sitzen sah. Es sollen gut 30 zum Teil selten gewordene Vogelarten wie etwa der Gartenrotschwanz zu entdecken sein.
Auch der Film über die Alpen- und Mauersegler, ihre Flugkünste und ganz speziell ihre Nistplätze am Schulhaus und an den Kirchtürmen von Wasen und Sumiswald im Emmental begeisterten. Wer am Filmabend nicht dabei war, kann auf ihn auf der Webseite nvwasen per Webcam direkt den Aktivitäten der Alpensegler in ihrem Nest zuschauen!
Verena Hadorn, Bolligen
«Ruedi, hou Surchrut, Ruedi». Diesen Spruch hört man auf den Exkursionen des NUBIS-Grundkurses Ornithologie (Vogelkunde) des Öfteren. Es ist nämlich eine Eselsbrücke, die das Lernen des Rufes der Ringeltaube erleichtern soll. Solche Eselsbrücken haben schon manch ein Lächeln in die Gesichter der 24 Teilnehmenden des Grundkurses gezaubert. Eine sehr motivierte Schar im Alter von 10 bis 80 Jahren hat sich zum Ziel gesetzt, die interessante Welt der Vögel besser kennenzulernen. Unter fachkundiger Leitung lernen die Teilnehmenden die 60 bis 70 wichtigsten in der Schweiz vorkommenden Vogelarten, ihre Lebensweise und ihre Habitate kennen. Auf den Exkursionen stehen die Umsetzung des Gelernten, das Naturerlebnis sowie das Entdecken und Beobachten im Vordergrund. Der Kurs dauert ein halbes Jahr bis zum Sommer 2022 und umfasst 7 Theorieabende und 6 Exkursionen in den verschiedenen Habitaten (Lebensräumen). Bereits ist die Hälfte des Kurses absolviert. Das Exkursionsleiterteam, bestehend aus Judith Hüppi, Silvia Scheidegger, Rainer Nowacki und Thomas Wullschleger, macht einen hervorragenden Job. Es ist spannend zu beobachten, wie die neuen «Birderinnen und Birder» laufend Fortschritte machen.
Text und Bild: Adrian Schmid, Kursleiter, Bolligen
In Ferenberg konnten wir mit Christoph Ritz und Michael Kipfer von der Arbeitsgruppe Energie & Umwelt zwei Heizsysteme besichtigen, die innovative Landwirte auch zur Reduktion von Klimagasen installiert haben.
Zuerst besuchten wir eine Anlage mit Holzschnitzeln, die verbrannt werden. Christian Stettler-Streit hatte Verwendung gesucht für Abfallholz von Wald, Hecken und Gärten und deshalb einen Wärmeverbund mit Holzschnitzeln geplant. Seit 2010 ist die Anlage in Betrieb und konnte schon erweitert werden. Sie versorgt über 15 Häuser, darunter das Schulhaus und den Gasthof Alpenblick, mit Wärme und heissem Wasser, günstig und klimaneutral, denn das CO2 bleibt im natürlichen Kreislauf.
Mit einem feinen Znüni empfing uns dann Biobauer Michael Kipfer: «Pflanzenkohle könnte einen entscheidenden Beitrag leisten, die Klimakrise zu bewältigen!». Davon ist er überzeugt und leistet als Pionier einen grossen Einsatz. Er half bei der Montage und Weiterentwicklung des Prototypen „PyroFarm“ tatkräftig mit. Hier werden Holzschnitzel nicht verbrannt, sondern verkohlt. Damit versorgt der Landwirt nicht nur 4 Wohnungen mit Wärme und Heisswasser, sondern gewinnt zusätzlich einen Mehrwert für seinen Hof durch Pflanzenkohle. Im Stall verstreut, führt die Pflanzenkohle zu besserer Tiergesundheit und erhöht die Fruchtbarkeit der Böden u. a., weil sie Humus aufbaut; zudem bindet sie den flüchtigen Stickstoff in Gülle und Mist. Dazu bietet die Pyrolyse grossen Gewinn fürs Klima: Durch die unvollständige Verbrennung der Holzschnitzel wird nur etwa die Hälfte des CO2 gegenüber konventioneller Holzverbrennung freigesetzt; der restliche Kohlenstoff gelangt direkt in die Erde. So heizt man klimapositiv!
Martina Tschanz, Bolligen
Auch diesmal musste die Hauptversammlung wegen der Corona-Pandemie auf schriftlichem Weg abgehalten werden. Anfang Februar erhielten alle Vereinsmitglieder die Unterlagen und Erläuterungen zu den Traktanden sowie das Abstimmungsformular per E-Mail oder Postversand zugestellt. In der Folge beteiligten sich insgesamt 56 Mitglieder per Mail oder Brief an der Abstimmung. Die Ergebnisse sind im beiliegenden Protokoll festgehalten.
Neu gewählt wurden Martin Staub als Vorstandsmitglied (Kassier), Hans Jaquemet als Rechnungsrevisor und Hermann Christen als Ersatzrevisor. Vizepräsidentin Madeleine Aeschimann Hitz und Kassier August Flammer verliessen den Vorstand. Ihr langjähriges beherztes Engagement sei bestens verdankt.
Protokoll und Jahresbericht finden Sie HIER
Roby Etter machte in der Aula des Bolliger Oberstufenzentrums Eisengasse den Auftakt und ließ uns in die faszinierende Welt der Wildbienen eintauchen. Die 600 einheimischen Arten erbringen eine enorm wertvolle Bestäubungsleistung, doch viele von ihnen sind zunehmend unter Druck. Am meisten gefährdet sind im Erdboden nistende Arten. Der Referent weihte die rund 30 Anwesenden in die Gestaltung eines Sandnistplatzes ein und rief dazu auf, vermehrt Wildblumen anzusäen.
Vom beglückenden Gefühl der erfolgreichen Ansiedlung von Mauerseglern unter dem eigenen Dach, berichtete Hanspeter Amstutz. Wie aber wurden die standorttreuen Koloniebrüter auf die vier frisch angebrachten Nistkästen aufmerksam? Mittels Lockrufen einer Klangattrappe, verriet uns der Naturfreund. Viele weitere berührende Naturbilder vom Seeland bis ins Diemtigtal folgten, vom stolzen Fischadler bis zu sich paarenden Libellen.
Heinz Ellenberger nahm uns mit auf eine Reise durch den atemberaubend schönen Naturpark Pfyn-Finges im Wallis. Er zeigte uns Schätze wie die bunten Bienenfresser im Leukerfeld oder den Pfynwald mit einem der artenreichsten Auenschutzgebiete der Schweiz. Verwegen – wir hielten den Atem an, als uns Heinz erzählte, wie er einmal bäuchlings die Kamera oben über die abgebrochene Kante hinaus in den von Murgängen gebeutelten Illgraben hielt.
Eindrückliche Bilder vom spektakulären Einflug der Bergfinken im letzten Winter brachte Thomas Bachofner mit. Adrian Schmid, Naturfotograf und Feldornithologe, führte kurzweilig durch den Abend. Er wartete zum Schluss noch mit ein paar eigenen Highlights auf. Die faszinierenden Nahaufnahmen von im Flug trinkenden Rauchschwalben und einem an einer Felswand abhebenden Mauerläufer begeisterten restlos.
2G beim Eintritt, 2G bei der Heimkehr: Ich hab‘s Genossen und etwas Gelernt – Danke NUBIS!
Sandra Flückiger, Utzigen